Aktuelles
2024
Alles wächst und sprießt, auch die Algen im Klostersee - Uroglena americana in Seen der Seeoner Seenplatte
In den Seen rund um Seeon ist derzeit eine gelbbräunliche Verfärbung des Wassers deutlich erkennbar. Hier handelt es sich um eine Massenentwicklung der Alge Uroglena americana, auch bekannt als amerikanische Uroglena. Sie ist eine mikroskopisch kleine einzellige Algenart, die in stehenden Gewässern wie Teichen, Seen und langsam fließenden Bächen zu finden ist. Diese Algen sind Mitglieder der Familie Volvocaceae und gehören zur Gruppe der Flagellaten, was bedeutet, dass sie kleine Geißeln besitzen, die ihnen helfen, sich im Wasser zu bewegen. Obwohl sie auf den ersten Blick unscheinbar erscheinen mögen, spielen Uroglena americana eine wichtige Rolle in aquatischen Ökosystemen. Sie sind primär autotroph, was bedeutet, dass sie ihre eigene Nahrung durch Photosynthese produzieren, indem sie Sonnenlicht in Energie umwandeln und Kohlendioxid aufnehmen. Als solche tragen sie zur Sauerstoffproduktion in Gewässern bei und dienen als wichtige Nahrungsquelle für verschiedene aquatische Organismen, darunter kleine Krebstiere, Larven und andere Mikroorganismen. Unter dem Mikroskop betrachtet offenbart Uroglena americana eine faszinierende Struktur (siehe Foto). Während sie unter günstigen Bedingungen als Einzelzellen existieren können, neigen Uroglena americana auch dazu, in größeren Gruppen oder Kolonien zu leben. Diese Kolonien können je nach Umweltbedingungen variieren und können entweder frei-schwimmend sein oder an Substraten wie Wasserpflanzen oder Sedimenten haften.
Unter ungünstigen Bedingungen (z.B., überdurchschnittlich hohe Niederschläge und Temperaturen) können sie sich schnell vermehren und es kommt zu einer Algenblüte. Solche Ereignisse kennt man bereits aus dem Bodensee und den Seen im Salzburger Land, aber auch im Königsee belegen ältere Studien, dass Uroglena americana bis zu 50% des Phytoplanktons ausmachen kann. Starke Regenereignisse können kurzfristig zusätzliche Nährstoffe in die Seen leiten, die von Uroglena americana sehr schnell aufgenommen werden können und bei den hohen Temperaturen kann es zu schnellem Wachstum führen.
Somit lässt sich abschließend sagen, dass Uroglena americana eine Profiteurin des Klimawandels ist und wir dies derzeit im Klostersee gut beobachten können.
Uroglena americana ist für den Menschen völlig ungefährlich!
________________________________________________________
An der Limnologischen Station Seeon laufen auch dieses Jahr wieder verschiedene Versuche im Rahmen des H2020 EU Projekts AQUACOSMplus zusammen mit Gastwissenschaftler*innen aus:
Österreich: Phoebe Lüders, Universität Innsbruck: Einfluss der Biodiversität auf Phytoplanktonblüten
2023
An der Limnologischen Station Seeon laufen auch dieses Jahr wieder verschiedene Versuche im Rahmen des H2020 EU Projekts AQUACOSMplus zusammen mit Gastwissenschaftler*innen aus:
- Griechenland: Georgia Achthoforidou, Universität Kreta: Effects of silica addition on the growth of phytoplankton and macrophytes under varying nitrogen and phosphorus conditions
- Rumänien: Cosmin Faur: University of Agricultural Sciences and Veterinary Medicine: Determining the speed of cyanobacteria acclimation to higher temperatures
- Portugal: Charlotte Briddon: Winners and losers under nutrient limiting conditions: Cyanobacteria
vs. Eukaryotic algae? - Chile: Eduardo Castro: Universität Talca: Resistance and resilience of microbial communities to nitrate and phosphorus disturbances – a metagenomics approach-M2R2
2021
Die Limnologische Station Seeon und die GFL trauern um
Prof. Dr. Winfried Lampert
(20.09.1941 - 06.03.2021)
einen der herausragendsten und kreativsten Vertreter
des Faches Limnologie
Zum Nachruf
2020
Virtueller Tag der offenen Tür
8. Juli 2020
zum Video - Limnologische Forschungsstation der LMU in Seeon
(falls sich das Video nicht abspielen lässt, Sicherheitseinstellungen des Browsers so setzen, dass Skripte ausgeführt werden können oder einen anderen Browser benutzen, zB. Google Chrome)
Wir gratulieren Sabrina Duncan und Katherina Schimani zur Auszeichnung mit dem LMU Forscherpreis für exzellente Studierende
Jedes Jahr werden studentische Projekte aus allen Fakultäten der LMU durch Lehre@LMU gefördert. Die abschließenden Projektberichte werden zusammengetragen und Preise an die GewinnerInnen der besten studentischen Forschungsprojekte während der jährlichen Zeremonie verliehen. In 2018 sind zwei dieser Preise an Studentinnen verliehen worden, die ihr Projekt in der Arbeitsgruppe Aquatische Ökologie der Fakultät für Biologie durchgeführt haben.
Mehr Informationen zu den Projekten