Aquatische Ökologie
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Forschungsstation Seeon

seeon-178Adresse

Limnologische Station Seeon
Schulstrasse 3
83370 Seeon

Tel. +49 8624 1400
Fax +49 8624 2705

seeon@bio.lmu.de

 

 

Die Station und Forschungsseen

Die Limnologische Station Seeon ist Teil der Aquatischen Ökologie. Die Station befindet sich 80km südöstlich von München in Mitten einer großen Seenplatte. Rund 60 Seen, welche nach der letzten Eiszeit enstanden sind und sich in Größe, Tiefe, Nährstoffgehalt und Biodiversität unterscheiden, sind in kurzer Fahrdistanz zu erreichen.

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Abb. 1: Klostersee (links ©Bleese) Brunnensee (rechts ©Stockenreiter)

Geschichte, Forschung und Ausstattung der Station

Die Station schließt direkt an das Naturschutzgebiet “Seeoner Seenplatte” mit rund 14 Seen an; einer dieser Seen wird zur experimentellen Nutzung von der Ludwig-Maximilians-Universität gepachtet. Seit etwa 75 Jahren wird bereits limnologische Forschung in Seeon betrieben und seit den 1970ern ist die Limnologische Station dort im alten Schulhaus untergebracht. Die Station wird seit 1983 durch den Verein “Gesellschaft der Freunde und Förderer der Limnologischen Station Seeon der Ludwig-Maximilians-Universität München e.V.” (GFL) mit Vorsitz Prof. Siebeck und Prof. Herwig Stibor unterstützt.

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Abb. 3: Labore und Equipment der Station (©Bleese)

Seit etwa 30 Jahren werden die umliegenden Seen auf grundlegende physikalische, chemische und biologische Parameter untersucht. Die Limnologische Station Seeon ist mit Gerätschaften zur Untersuchung der Wasserchemie, Biochemie sowie der Komposition und Aktivität der Phyto-und Zooplanktongemeinschaft voll ausgestattet. Die Ausstattung umfasst: Multispectral PAM Geräte (PSI Photons), 8-LED-basierten Algal Lab Analyzer (bbe Moldaenke), FlowCAM (Fluid Imaging Technologies), CHN Elementaranalysegerät (Microcube, Elementar), Spektrophotometer (Shimadzu), Spektrofluorometer (Turner), Spektroradiometer (PSI Photons), Ionen-Chromatographie System (DIONEX) und mehrere hoch qualitative Wissenschaftsmikroskope zur raschen Analyse von Wasser- und Planktonproben. Dazu gehören auch eine begehbare Klimakammer und große Planktonkultivatoren.

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Abb. 4: Planktonorganismen des Süßwassers (©Hantzsche, Berger, Stockenreiter)

Ein Allrad Pickup und Bootshänger erleichtern den Transport von mehreren verfügbaren Booten und Equipment zu den umliegenden Seen. Drei Boote sind dauerhaft an verschiedenen Seen stationiert und drei weitere Boote sind variabel im Einsatz. Mehrere Sonden (EXO, WTW Sonden für limnologische Standardparametererhebungen und eine Turne SCUFA Sonde zur in situ Chlorophyllmessung) ermöglichen eine schnelle Charakterisierung der gängigen physikalischen, chemischen und biologischen Wasserqualitätsparameter.

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Abb. 5: Mesokosmen (©Stibor)

Seit 1997 werden an der Station jährlich Mesokosmenexperimente zu Forschungs- und Lehrzwecken durchgeführt. Die derzeitige Infrastruktur umfasst 60 individuelle Mesokosmen, die in ihrer Handhabung sehr mobil und flexibel sind. Dieses einzigartige System ermöglicht es gleichzeitig in mehrere Seen der Umgebung, die sich in der Nährstoffzusammensetzung stark unterscheiden, Mesokosmenexperimente zu replizieren. Die Mesokosmen sind in Größe (0.9 bis 2m) und Tiefe (bis 20m) sehr variabel und können in situ mit Seewasser entweder durch liften oder durch leistungsstarke Wasserpumpen gefüllt werden. Experimentelle Manipulationen umfassen Lichtintensität und –qualität, Nährstoffzugaberaten und Nahrungsnetzstruktur und -zusammensetzung. Die Experimente können in situ mit oder ohne thermischer Stratifizierung durchgeführt werden. In den letzten 20 Jahren wurden erfolgreich viele Mesokosmenexperimente durchgeführt, z.B. im Rahmen des AQUASHIFT Programms und 10 weiteren Projekten die von der DFG gefördert wurden (u.a. SPP DYNATRAIT), welche sich mit Manipulationen von Licht, Temperatur, Stratifizierungstiefe, sowie Planktongemeinschaftsstruktur beschäftigen. Derzeit werden unsere Experimente hauptsächlich von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dem Freistaat Bayern, und der EU (FP7-CIG Programm) finanziert. Die laufenden Projekte befassen sich hauptsächlich mit dem Einfluss von Nährstoffzugaberaten auf das Nahrungsnetz in Phosphor-limitierten Seen, Auswirkungen von mikrobiellem Diversitätsverlust auf die Nahrungsnetzeffizienz und der genetischen und ökologischen Charakterisierung von invasiven aquatischen Organismen.

Schule macht Limnologie

Für Schulklassen bieten wir zusammen mit der Qualitätsoffensive Lehrerbildung die Möglichkeit an die Forschungsstation Seeon zu besuchen. Nach einer Einführung in den Wissenschaftsbereich Limnologie, erhalten die Schülerinnen und Schüler eine Führung der Station und bekommen die Gelegenheit Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte zu erhalten.

Anmeldung und Information: seeon@bio.lmu.de